Dienstag, 8. April 2014

Akoluth orado Olena Platov

Hinter dem kryptischen Titel verbirgt sich einer meiner Hauptcharaktere im Larp, eine Oradin-Akoluthin aus Danglar.
Für alle Nicht-Danglarer: Eine Art Paladin-Azubi. 
Es gibt ein festgelegtes Outfit für die danglarischen Kleriker. Für die Oradin (und ihre Akoluthen sieht das so aus: Eine lange Cotta (einfach eine knöchellange Tunika), eine Unterrobe, die etwa wie ein Wappenrock aussieht - gerade und ohne Ärmel - und eine Robe mit weiten, ausgestellten Ärmeln. Dazu eine Stola und ein schwarzer Wickelgürtel. Und für die Oradin eine Maske/Kapuze - die Akoluthen tragen sowas noch nicht (ein Glück!).

Bisher hatte ich für sie ein geerbtes Outfit einer Mitspielerin, die so einen Akoluthen mal ganz kurz gespielt hatte und daher ihre Robe nicht mehr brauchte. Da besagte Mitspielerin größer ist als ich (welch Wunder, die meisten erwachsenen Menschen sind größer als ich, wenn sie nicht kleinwüchsig sind ;)), passt mir die Robe nicht richtig.

Ich habe damals die Ärmel herausgetrennt, oben gekürzt und wieder eingenäht. Und das Outfit jahrelang getragen - war ja praktisch, so musste ich mir keine großen Gedanken drüber machen. Nur Stola und Kappe sind von mir. Kappen/Hüte trage ich mit jedem Charakter, weils mehr nach Mittelalter/Fantasy und weniger modern aussieht.
Hier ist das besonders wichtig, weil ich eine blonde Lockenperücke trage und die Kappe den etwas künstlich aussehenden Haaransatz versteckt.

Hier also die alte Version:

Olena von 2010-2013
(auf dem Bild fehlt der schwarze Wickelgürtel, den hab ich damals vermutlich grad nicht gefunden)
 
An dieser Gewandung haben mich so einige Dinge gestört (dieses Jahr möchte ich, wie gesagt, aufs Epic Empires und dort ist das Gewandungsniveau recht hoch):

- die Robe passt mir nicht gut. Die Schultern sind viel zu breit, die Ärmel etwas weit.
- der Stoff der Robe ist hauchdünne und sehr feine Baumwolle, so dünn, dass sich selbst Oberstoff und Futter zusammen so anfühlen wie ein äußerst dünner einzelner Stoff. Das fällt nicht schön, sieht nicht schön aus und bietet auch wenig Schutz gegen Wind und Wetter
- die Ärmel sind unten sehr weit und lang, was cool aussieht, aber ich verheddere mich immer drin, sie stören beim Essen und Kämpfen und Spülen und auch so ziemlich sonst allem.
- die Robe ist mir etwas zu schlicht. Ich hätte gerne ein paar Details dran, sonst komme ich mir im Vergleich zu anderen, schicker angezogenen Leuten im Pilgerlager bisschen armselig vor :D
- die Unterrobe geht gar nicht. Der Schnitt sieht an mir aus wie ein formloser Sack, und auch hier ist der Stoff recht dünn. Die Platzierung der Sanduhr sieht bei mir völlig willkürlich und daher seltsam aus, wenn ich die Robe ausziehe, und überhaupt - nein, einfach nein!

Status Quo: Sieht unmöglich aus!

Immerhin war die Cotta okay. Die ist einfach ein schlichtes weißes Leinenkleid, das an meine Figur (und vor allem: schmale Schulterbreite) angepasst ist, kurz genug, dass ich nicht drauftrete und auch gut drin kämpfen kann. Ein Teil ist also schonmal ideal, hurra!
Gut, Kappe und Stola waren auch prima, aber das sind ja nur Accessoires.


Was tun? Neue Klamotte nähen! Wenn mir schon der Stoff nicht gefällt, ist alles andere ja sinnlos.

Zu meinem Glück hat in meinem Heimatkaff im Oktober ein (sehr kleiner) Outlet-Laden aufgemacht, der immer nur den halben Monat geöffnet hat und jeden Monat etwas anderes anbietet. Im Oktober war das - leider bisher zum einzigen Mal - Stoff. Dort habe ich ein tolles, dickes und recht grobes weißes Leinen für 3 €/m gekauft. Und schwarzes Leinen, etwas feiner, für den gleichen Preis. Hurra, Schnäppchengewandung olé!

Eigentlich hätte ich gern weißen Wollstoff gehabt. Aber: Den gibt es nicht zu kaufen! Vor ein paar Jahren war das kein Problem, da bin ich in den Stoffladen spaziert und habe welchen gekauft - aber mittlerweile ist das unmöglich.
Nota bene, ich rede von schneeweißem Wollstoff. Naturweißen gibt es, aber der ist so dunkel, dass er schon eher beige als weiß ist, und ich wollte unbedingt einen Weißton, der wie Weiß und nicht wie Beige wirkt. Sonst beißt sich das mit den reinweißen Outfits meiner Mit-Ordensspieler.
Na ja, in der Not vernäht der Mond halt Leinen ... für schlechtes Wetter habe ich sowieso eine lange Wollgugel (in Schwarz - die Farbe bekommt man immerhin problemlos).


Das ist also die neue Olena!

Olena ab 2014!

Ich habe Folgendes verändert:
- dickeren und strukturierteren Oberstoff und Futter verwendet: Die neue Robe fällt schöner und ist um ein Vielfaches schwerer als die alte. Live macht der neue Stoff wirklich einen Riesenunterschied; auf dem Foto kommt diese Wirkung überhaupt nicht rüber. Na ja.
- die Ärmel verkürzt und etwas enger gemacht
- schöne Metallknöpfe mit sanduhrähnlichem Motiv statt der alten Holzknöpfe verwendet
- die gesamte Vorderkante entlang in Weiß Sanduhren aufgestickt, nicht "freihand", sondern die Fäden abgezählt, damit sie gleichmäßig werden. Sieht man nur von Nahem :D
- den Wickelgürtel durch einen mit Schnürung ersetzt - das erleichtert mir das Anziehen sehr ...

Die neuen Ärmel - kürzer und praktischer
Von der Seite erkennt man die Ärmelform unten besser: Die Ecke des schwarzen Besatzes war etwas knifflig, ist aber ganz gut geworden.

Profilfotos sehen bei mir immer seltsam aus ;)

Und weils so schön war, nochmal von hinten:

Auf dem Bild ist alles nicht ganz symmetrisch, aber das ignorieren wir mal ...

Die Robe macht nicht gerade schlank, aber das ist egal. Larp ist ja kein Modelwettbewerb ;)
Von hinten ists ein bisschen schlicht, aber Verzierungen würden da wohl zu aufgesetzt wirken.

Von vorne dafür um so schöner:

Sanduhrknöpfe und sehr dezente Sticksanduhren.

Hier erkennt man auch den schönen strukturierten Leinenstoff.

Einen besonders großen Unterschied macht aber das neue Untergewand - endlich kann ich die Robe mal bedenkenlos ablegen! :D

Kaum Gemeinsamkeiten mit der alten Unterrobe!

Hier hat sich wirklich viel verändert:
- ich habe einen dickeren Oberstoff und festeres Futter verwendet
- statt des schnurgeraden, sackartigen Schnittes (eigentlich war das nur ein Rechteck mit Kopf- und Ärmellöchern und seitlichen Schlitzen) habe ich ein ausgestelltes Wappenröckchen gemacht, das vorn komplett offen ist. Und endlich stimmt die Schulterbreite!
- die Sanduhr ist sinnvoller platziert, sodass sie nicht mehr verloren irgendwo auf dem Stoff herumsteht
- ich habe eine Knopfleiste mit den tollsten Sanduhrknöpfen der Welt! Das Muster ist auch noch reliefartig abgesetzt, die Form ist perfekt, die Farben super (anthrazit-weiß finde ich für Knöpfe noch besser als schwarz-weiß, die eigentlichen Wappenfarben, weil das Muster so dezenter und weniger aufdringlich eingesetzt ist), der Preis günstig - was war ich begeistert, als ich sie entdeckte! Und bin es immer noch :)

Ggf. hätte es etwas länger oder weniger ausgestellt sein können, aber an sich bin ich recht zufrieden und es ist auf jeden Fall um Welten besser als das vorherige.

Das Epic Empires kann kommen!

Lg
Nria

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